„Niemand ist vergessen und nichts ist vergessen“
Die Ausstellung über das Ende der Blockade Leningrads 1941 – 1944, die am 27. Januar 2024 in der Kirche Unsere Lieben Frauen in Bremen eröffnet wurde, dokumentiert ein Verbrechen an der Zivilbevölkerung, das unfassbar ist. Nach 872 Tagen der Belagerung durch die deutsche Wehrmacht konnte am 27. Januar 1944 die militärische Blockade Leningrads gebrochen werden und die deutsche Wehrmacht zum Rückzug gezwungen werden.
872 Tage war die Leningrader Bevölkerung abgeriegelt vom Umland, einem Bombardement der deutschen Luftwaffe und einer Hungerkatastrophe ausgesetzt. Wie konnte unter den Bedingungen extremer Kälte, Trinkwassermangels und Nahrungsmittelknappheit der Alltag auf niedrigstem Niveau organisiert werden? Journalisten, Schriftsteller und Musiker halfen dabei, dass Überleben irgendwie möglich zu machen.
Besonders beeindruckt hat mich in der Ausstellung die plastische Darstellung der Brotration. Es ist bedrückend anzusehen, wie die Zivilbevölkerung geradezu ausgehungert wurde. Um Leningrad als „Geburtsstätte des Bolschewismus“ dem Erdboden gleichmachen zu wollen, wurden barbarische Strategien eingesetzt. Dies sollte nicht vergessen werden.
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Besuch der Ausstellung
Die Ausstellung über das Ende der Blockade Leningrads ist in der Kirche Unsere Lieben Frauen von Montag bis Samstag noch bis zum 9. Februar 2024 jeweils in der Zeit von 11 – 16 Uhr zu sehen. Das Ausstellungsprogramm wurde vom Verein DeutschRussische Friedenstage e.V. gemeinsam mit der Friedensinitiative der Gemeinde Unser Lieben Frauen ermöglicht.
Am Montag, 5.2.2023, 19 Uhr, findet mit dem Historiker Dr. Gert Meyer ein Vortrag mit anschließender Diskussion „Die Blockade von Leningrad 1941 – 1944: Hintergründe und die Bedeutung für die heutige Zeit“ in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, Bremen statt.
Lesung & Musik, Anna Achmatowa, Lyrik für das Leben, für die Liebe, Mittwoch, 07.02.2024 19 Uhr, Kirche Unsere Lieben Frauen.
Finnissage: Das Leningrad-Konzert – Eine Hommage an die Weltkultur mit musikalischen Werken von Prokofjew, P. Tschaikowski, M. u.v.a. Das Konzert greift die Musik aus jenen Jahren auf und lässt die Besuchenden an der Gefühlswelt jener Zeit teilhaben. Am Samstag, 10.02.2024, 15 – 17 Uhr, Kirche Unsere Lieben Frauen.
Weitere Termine:
Lesung: Das Blockadebuch“ – Alex Adamowitsch und Daniil Granin, Mittwoch, 06.03.2024, 19 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, Bremen.
Sondervorstellung: Film im Kunz, „Komm und sieh“, von Elem Klimow, RUS 1985, 146 Min. am Sonntag, 10.03.2024, 19 Uhr im Kulturzentrum Kunz, Sedanstr. 12 in Bremen.