Schottland für kernige Menschen
Schottenrock, Dudelsack, Loch Ness und Harry Potter. Genau! Das wollten wir uns mal genauer ansehen. Also haben wir uns für dieses Jahr für den Schottland-Urlaub entschieden.

Schottland gehört zum nördlichsten Teil Groß Britanniens und kann mit wilden, weiten Berg- und Wasserlandschaften punkten. Unsere Reiseplanung sah so aus, dass wir möglichst viele unterschiedliche Landschaften und schottische Highlights erleben wollten. Also ist eine Rundreise dabei herausgekommen.
Angefangen sind wir in Edinburgh und haben uns dann weiter nach Nordwesten bewegt.
Die Reise mit dem Leihwagen
Für das Reiseland Schottland muss von Anfang an strategisch gedacht werden, da das Land nicht unbedingt einfach zu erreichen ist. Die erste Überlegung ist, ob man mit dem eigenen Auto durch Schottland fahren möchte oder lieber die Kombination Flug und Mietauto wählt. Wir haben uns für die letztere Variante entschieden, weil wir im Linksverkehr nicht in einem Auto mit dem Steuer auf der ‚falschen‘ Seite sitzen wollten. Das war eine äußerst clevere Entscheidung, was ich als gute Empfehlung gerne weitergeben möchte.



Die Straßenverhältnisse waren nicht immer so gut wie oben auf dem Bild, manchmal sehr eng und mit Tücken versehen. Entweder tauchten wie auf dem Nichts dicke Schlaglöcher auf oder der Straßenrand endete mit einer scharfen Kante oder gemütliche Schafe querten die Straße.
Schafe waren überall anzutreffen, man musste immer mit ihnen rechnen. Hier führen die Tiere ein sehr glückliches Leben. Das war sehr schön zu erleben!
Die Straßen waren auch manchmal so eng, dass wir nicht immer halten konnten, um die grandiosen Landschaften zu bestaunen. Es gab überall Haltebuchten, die aber oft unvermittelt auftauchten, und dann war man schon wieder weiter. Manches Mal sehr schade!

In Edinburgh fing unsere Reise an, zwei Tage hatten wir für die Stadt eingeplant, und diese Zeit reichte auch aus. Unsere B&B (Bed&Breakfast-Unterkunft) war in einem Vorort, Linlithgow, aber mit dem ÖPNV kamen wir schnell in die City. Am westlichen Ortsrand von Edinburgh gibt es einen kostenlosen Parkplatz mit ÖPNV-Anbindung. Das ging prima.
Unsere Reise ging weiter in den Norden, über die Hebriden, Ullapool und zurück nach Edinburgh.

Schlösser und Burgen sind überall in Schottland anzutreffen, hier vor der Isle of Skye, das Eilean Donan Castle.
Grandiose und beeindruckende Landschaften überraschten uns jeden Tag: Wasser, Berge und schönste Wolkenbilder…



Bed & Breakfast
Als Unterkunft für einzelne oder wenige Tage sind die B&B großartig. Die Einblicke in die privaten Unterkünfte und der Small Talk waren jeden Tag immer wieder aufs Neue spannend. Die Verständigung war problemlos, und wie es die britische Art ist, oft humorvoll und unterhaltsam. Die Frühstückvarianten waren jedes Mal überraschend. Abends wurde man gefragt und per Liste konnten wir ankreuzen, was wir am nächsten Tag essen wollten. Ob Spiegelei mit oder ohne Fisch, Bohnen und Speck oder Black Pudding, dazu Müsli, Joghurt, Toast.
Alles war drin und sättigte mindestens für mehrere Stunden. Das war auch gut so, denn zwischendurch auf den einsamen Straßen gab es nicht unbedingt die Pommesbude.
Uns haben – bis auf eine Ausnahme – die B&B sehr viel Freude bereitet. Natürlich gibt es in den kleinen Orten auch überschaubare Hotels, aber wir wollten Schottland authentisch erleben und haben uns für diese Übernachtungsform entschieden.
Das Wetter
Obwohl wir in Schottland in den besten Reisemonaten Mai/Juni unterwegs waren, zeigte sich das Wetter nicht unbedingt von der besten Seite. Der Regen in den ersten Tagen ließ langsam nach, aber Temperaturen um 12 Grad und steifer Wind ließen kein Sommerfeeling zu.

Hier sprangen die drei jungen Männer furchtlos in das eisige Wasser eines Wasserfalls. Grrr…
Witzigerweise vermittelten die Schotten nicht den Eindruck, dass sie frieren. Die Sonne kam immer wieder zum Vorschein, und die Einheimischen trugen kurze Hosen, Sommerkleider und Flipflops. Ich hatte dagegen mindestens drei Schichten an mit Mütze und Regenjacke. Auch ein Erlebnis!




Insgesamt war die Reise ein Erlebnis, nicht gerade eine Sommerreise. Wir verbuchen diese Reise unter Bildungs- und Kulturreise.

Ein bisschen Wehmut bleibt, denn bei diesen Traumstränden und dem klaren Wasser wären wir gerne mal hineingesprungen. Die blühenden Rhododendren und der knallgelbe Ginster sowie die sagenhaften Wolkenbildern haben uns ein wenig versöhnt.