LiteraTour – literarische Reise nach Alabama
Die literarische Reise führt mich diesmal nach Alabama. Ich stelle drei Romane vor und eine Reportage (ein Interview mit dem letzten Überlebenden der Sklaverei).
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Alabama wurde als 22. Bundesstaat in die United States of America am 14. Dezember 1819 aufgenommen.
Alabama hat die inoffiziellen Beinamen Cotton State (dt. Baumwollstaat), Yellowhammer State (dt. Goldspechtstaat) und Heart of Dixie (dt. Herz des Südens).
Audemus jura nostra defendere
(lat.: Wir wagen es, unsere Rechte zu verteidigen)
Die Hauptstadt von Alabama ist Montgomery.
Von TUBS – CC BY-SA 3.0
Alabama gehört zu den Südstaaten, die durch Plantagenlandwirtschaft geprägt sind. Bis heute lassen sich stattliche Plantagenhäuser besichtigen, auf deren landwirtschaftlichen Flächen Sklaven für den Anbau von Baumwolle, Zuckerrohr oder Tabak zum Einsatz kamen. (zur Geschichte der Sklaven „Heimkehren“ und „Barracoon“ (s.u.) und auch „Roots“/Tennessee) Erst 2007 verabschiedete Alabama eine Resolution, in der sich der Bundesstaat für die Sklaverei entschuldigt.
In den 1950er Jahren in Montgomery weigerte sich Rosa Parks, sich aus dem mittleren Teil eines Busses in den hinteren zu setzen. Dies wurde zum Anlass für den Beginn einer Bewegung gegen die Segregation. Martin Luther King, der sich als junger Pastor in der Stadt niedergelassen hatte, organisierte einen Boykott der Stadtbusse, der 381 Tage andauerte. Alabama wurde zum Epizentrum der Bürgerrechtsbewegung.
In Monroeville, dem Heimatort von Harper Lee (s.u.) macht die afroamerikanische Bevölkerung einen relativ hohen Anteil (rund 42,1 % US Census 2015) aus. Die Gegend ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Daran hat auch ein kurzzeitiger Aufschwung durch die Textilindustrie nichts geändert. Die Kleinstadt trägt inzwischen durch den Besuch von Touristen, die durch den Roman von Harper Lee angezogen werden, den Titel „Literaturhauptstadt“ von Alabama.
Alabama zählt bis heute zu den ärmsten Bundesstaaten der USA.
Bücher, die in Alabama spielen
Yaa Gyasi Heimkehren Original: Homegoing DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG, 2018 416 S. | Afroamerikanische Familiensaga Effie und Esi sind Halbschwestern, ohne dass sie sich je kennengelernt haben. Während die eine in ihrer Heimat (Ghana) bleibt, wird die andere auf einem Sklavenschiff, obwohl die Sklaverei schon als abgeschafft galt, nach Amerika verschifft.Über sechs Generationen verfolgt der Roman die Nachkommen der beiden Frauen. Mehr zum Inhalt | |
Zora Neale Hurston Barracoon Original: Barracoon: The Story of the Last “Black Cargo” Penguin Verlag, 2021 220 S. | Reportage – Geschichte des letzten amerikanischen Sklaven Die afroamerikanische Autorin Zora Neale Hurston (1891 bis 1960) hat 1927 Oluale Kossola, den letzten Überlebenden der Sklaverei, interviewt und seine Lebensgeschichte aufgeschrieben. Erst 2018 wurde dieses Zeitdokument in den USA zum ersten Mal veröffentlicht. Kossola wurde im Alter von 19 Jahren aus Afrika nach Amerika verkauft. Seine Geschichte geht zurück zu den Barracoons, den Sklavenunterkünften auf dem afrikanischen Kontinent. Sie zeugt von der Mitwirkung der afrikanischer Händler, der anhaltend steten Sehnsucht nach der Heimat und den Anpassungsmechanismen nach der „Befreiung“ aus der Skalverei. Das Nachwort ist für meinen Geschmack etwas zu akademisch. Insgesamt eine erhellende Ergänzung zu Heimkehren von Yaa Gyasi. | |
Harper Lee Wer die Nachtigall stört Original: To Kill a Mockingbird Rowohlt Verlag, 2015 464 S. | Klassiker Southern Gothic Der Roman spielt in der fiktiven Kleinstadt Maycomb, die große Ähnlichkeiten mit dem Heimatort von Harper Lee, Monroeville, aufweist. Aus der Perspektive der kleinen Scout, Tochter eines alleinerziehenden Rechtsanwalts, wird das Leben in Maycomb bis zu einem spektakulären Gerichtsprozess erzählt. Mehr zum Inhalt | |
Brendan Taylor Real Life Piper Verlag, 2021 352 S. | Campusroman Wallace, ein junger homosexueller Afroamerikaner aus Alabama, studiert an einer US-Universität fern der Heimat. Aber auch dort leidet er unter Erfahrungen subtiler Diskriminierung, die von seinen Kommilitonen gar nicht als solche wahrgenommen werden. Mehr zum Inhalt |
Heimkehren
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Yaa Gyasi
Heimkehren
Originaltitel: Homegoing, übersetzt von Anette Grube
DuMont Buchverlag, 2018, 416 S.
dumont-buchverlag.de
„Heimkehren“ erzählt die Geschichte zweier Halb-Schwestern, die sich nie kennen gelernt haben. Über sechs Generationen wird das Schicksal der Familie anhand von Ausschnitten aus dem Leben einzelner Töchter und Söhne in Ghana und den USA verfolgt. Die Hörbuchfassung unterstützt mit den jeweiligen Sprecherinnen und Sprechern die Individualität jeder einzelnen Figur.
Da es der Wechsel zwischen den Handlungsorten nicht ganz einfach macht dem Erzählstrang zu folgen, gebe ich hier einen kurzen Überblick über die Töchter und Söhne, deren Geschichte jeweils auf der amerikanischen und auf der afrikanischen Seite des Ozeans im Mittelpunkt steht .
Cobbe Otcher hat eine Geliebte Maame, die Mutter von | Maame ist auch die Frau von Gr. Mann Asare und Mutter von |
Effie Otcher, die den Engländer James heiratet und damit zu einigem Wohlstand kommt. | Esi Asare, die als Sklavin verkauft wird und ein uneheliches Kind (Ness) bekommt. |
Sohn Quay (1779 geb) wird von seinem Onkel Fiifi zum Häuptlings-Nachfolger der Asante ausgewählt. | Ness, lebt als Sklavin auf den Baumwollfeldern in Alabama. Dort lernt sie Sam kennen. Auf der Flucht werden sie erwischt. Ness lässt ihren Sohn (Kojo) bei Aku. |
Sohn James Richard will nicht am Sklavenhandel verdienen. Er verlässt seine Familie und heiratet Akosua und lebt als einfacher Bauer (genannt Pechvogel), da er mit seinen Feldern häufig kein Glück hat. | Kojo (Jo) verliebt sich in Anna und geht mir ihr nach Baltimore. Die Angst bleibt, nach Jahren als geflüchteter Skalve noch gesucht zu werden. H ist das siebte Kind von Anna, die eines Tages schwanger mit H spurlos verschwindet. |
Tochter Abena wird von Ohene Nyamko, ihrem Freund seit Kindertagen, mit dem Versprechen auf eine Heirat hingehalten. Schwanger verlässt sie das Dorf nach Jahren. | H wird in ein Kohlebergwerk am Stadtrand von Birmingham/Alabama verkauft. Mit seiner Frau Ethel hat er zwei Töchter Eli und Willie. |
Tochter Akua erscheint die Feuerfrau. Sie tötet ihre Töchter nur ihr Sohn Yaw überlebt, gezeichnet von einer Brandnarbe. | Willie unterstützt ihren Vater bei der Gewerkschaft und lernt Robert kennen. Mit ihm bekommt sie Eli und Carson. |
Yaw wird Lehrer und fühlt sich lange wegen seiner Narbe für Frauen unattraktiv. Nach Jahren heiratet er Esther, die anfangs als Haushälterin für ihn gearbeitet hat. | Carson (Sonny) engagiert sich in der Bürgerrechtsbewegung. Amani, eine Jazzsängerin, mit der aus einer Affäre sein Sohn Marcus hervorgeht, zieht ihn ins Drogenmilieu. |
Marjorie, Tochter von Yaw und Ester, geht nach Amerika, studiert Literatur und lernt Marcus kennen. | Marcus überwindet mit Marjorie seine Angst vor dem Wasser. Ob beide wissen, woher sie kommen, bleibt offen. |
Einzelschicksale in einen Zusammenhang gestellt
Sinnbildlich für das Schicksal der Familie lässt sich eine Szene deuten: Akua, die von den Geistern der Vergangenheit gequält wird, gesteht ihrem Sohn Yaw den Hintergrund ihrer Träume und spricht über das Unglück mit dem Feuer. Sie kann sich nicht verzeihen, was sie ihren Kindern angetan hat. Es muss daran liegen, meint sie, dass es in ihrem Stammbaum Böses gibt.
» Wenn jemand etwas Böses tut, ob du oder ich, ob Mutter oder Vater, ob es die Menschen von der Goldküste sind oder die Weißen, dann ist es, als würde ein Fischer sein Netz ins Wasser werfen. Er behält nur die wenigen Fische, die er selbst isst, und wirft die anderen zurück ins Wasser im Glauben, dass ihr Leben normal weitergehen wird. Niemand vergisst, dass er einmal gefangen war, auch wenn er jetzt frei ist. Aber dennoch, Yaw, musst du dir erlauben, frei zu sein.«
Die Geschichte von Effia und ihren Nachkommen zeigt die vielschichtigen Ebenen – von den Konflikten zwischen den Stämmen Afrikas bis zu Unterdrückung und Drogenproblemen in Amerika – rund um die Sklaverei auf. Es wird besonders auch deutlich, welche fatalen Folgen die pauschale Bezeichnung „Afrikaner“ für die Menschen auf dem afrikanischen Kontinent hatte und hat.
In Ergänzung dazu lässt sich „Barracoon“ von Zora Neale Hurston mit den Erinnerungen des „letzten Sklavens“ als ein authentisches Zeitdokument lesen.
Mir hat der Roman, insbesondere das aufwendig gestaltete Hörbuch, außerordentlich gut gefallen. Während Roots (s. Tennessee) zu Beginn intensiv in das Leben auf dem afrikanischen Kontinent eintaucht, werden hier einzelne Sequenzen der Familiengeschichte im Laufe von mehr als 200 Jahren in Ghana und den USA parallel gegenübergestellt. Am Ende laufen die beiden Familienzweige zusammen. Es bleibt aber offen, ob dies bewusst oder unbewusst geschieht.
Wer die Nachtigall stört
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Harper Lee
Wer die Nachtigall stört
Originaltitel: To Kill a Mockingbird
Übersetzung: Claire Malignon, überarbeitet von Nikolaus Stingl
mit einem Nachwort von Felicitas von Lovenberg
Rowohlt Verlag, 2015
464 S.
rowohlt.de
Harper Lee erzählt die Erlebnisse – der Roman setzt sich aus ursprünglich mehreren Erzählungen zusammen – der Geschwister Jean Louise (genannt Scout) und Jem in Maycomb. Die beiden werden in den 1920/30er Jahren von ihrem Vater Atticus Finch, einem Rechtsanwalt, allein erzogen. Maycomb ist eine fiktive Stadt in Alabama, die dem Heimatort von Harper Lee – Monroeville – ähnelt. Scout, aus deren Perspektive der Roman erzählt wird, ist ein aufgewecktes Mädchen. Sie beobachtet aufmerksam und kommentiert alles um sich herum, insbesondere die Arbeit ihres Vaters. Als der Vater die Verteidigung eines schwarzen Landarbeiters übernimmt, muss sie erfahren, welche Gesinnung die Bevölkerung von Maycomb prägt.
In jenem Jahr, als er Tom Robinsons Verteidigung übernahm, summte die Schule vor Gerede, und nichts davon war für ihn (Atticus) schmeichelhaft.
Maycomb gerät aus dem Gleichgewicht
In Maycomb herrscht in jenen Tagen eine Art Kastensystem. Die Bürger wissen im Voraus anhand des Familiennamens, was sie an Reaktionen in bestimmten Situationen erwarten dürfen. Auch von Scout und ihrem Bruder Jem wünscht sich Tante Alexandra, die Schwester von Atticus, dass sie sich „Finch“-gemäß verhalten. Die Einteilung gibt den Bewohnern Maycombs eine scheinbare Sicherheit.
Sie verließen sich dabei auf Geisteshaltungen, Charakterzüge, und sogar Gesten, die in jeder Generation von neuem auftraten und mit der Zeit verfeinert worden waren.
Obwohl Tom Robinsons Unschuld sich aus den Zeugenaussagen erschließt, wird er am Ende schuldig gesprochen. Allein die Tatsache, dass Atticus Finch die Verteidigung übernommen hat, sorgt in Maycomb schon für Unruhe.
Eine besondere Bedeutung hat die Nachtigall in dem Roman. Atticus hatte es als Sünde bezeichnet, auf Nachtigallen zu schießen und Miss Maudie erklärt Finch die Gründe.
»Nachtigallen erfreuen uns Menschen mit ihrem Gesang. Sie tun nichts Böses, sie picken weder die Saat aus dem Boden, noch nisten sie in Maisschuppen, sie singen sich nur für uns das Herz aus der Brust. Darum ist es Sünde, auf eine Nachtigall zu schießen.«
Am Ende schließt sich der Kreis und die Bedeutung des Titels wird deutlich.
Aus dem Nachlass
Im Nachlass von Harper Lee wurde das Manuskript zu „Go Set a Watchman“ (Gehe hin und stelle einen Wächter) gefunden und 2015 veröffentlicht. Wie sich herausstellte, war dies die Vorlage für „Wer die Nachtigall stört“. In „Gehe hin…“ ist Scout eine Jurastudentin, die im Alter von 26 Jahren nach Hause zurückkehrt und erfahren muss, dass der bewunderte Vater Atticus, zu rassistischen Äußerungen fähig ist, die Scout ihm nicht zugetraut hätte. Die Lektorin soll Harper Lee ermutigt haben, das ursprüngliche Manuskript noch einmal zu überarbeiten und aus der Perspektive eines Kindes zu beschreiben. Es handelt sich somit nicht um eine Fortsetzung. Mir persönlich hat an der ursprünglichen Fassung (Gehe hin und stelle einen Wächter) gefallen, dass Atticus nicht ganz so gutherzig erscheint. Zudem hat mich die Schilderung aus der Perspektive einer jungen Frau, die ihren eigenständigen Weg sucht, etwas mehr angesprochen.
Nichtsdestotrotz ist „Wer die Nachtigall stört“ für die Zeit seiner Entstehung ein eindrucksvolles Zeitdokument. Gerade durch die Perspektive aus der Sicht eines jungen Mädchens wird die Komplexität des Prozesses deutlich, wenn zum Beispiel Atticus es als Erfolg wertet, dass sich die Geschworenen über mehrere Stunden zur Beratung zurückgezogen haben. In diesem Sinne ist der Roman ein zeitloser Klassiker und hat mich – zugegeben ab ca. Seite 140 – in seinen Bann gezogen.
Real Life
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Brendan Taylor
Real Life
Originaltitel: Real Life
Übersetzt von: Eva Bonné
Piper Verlag, 2022
352 S.
Piper
Wallace ist schwul, kommt aus Alabama, aus einfachen Lebensverhältnissen, die er endlich – als erster schwarzer Doktorand der Biochemie an einer Universität im mittleren Westen – hinter sich lassen möchte. Doch der Vergangenheit lässt sich nicht so leicht entkommen.
Er könnte etwas über den Golf von Mexiko oder die Berge im Norden von Alabama sagen. Über Felder mit weißer Baumwolle oder über die Bohnen, die man nicht pflücken kann, ohne violette Flecken an den Händen zu bekommen. So viele kleine Details, die er heraufbeschwören könnte, Bruchstücke von etwas Größerem und Bedrohlicherem. … Seine Geschichte fühlt sich dunkel, kalt und weit entfernt an, sie klebt an ihm wie geronnenes Blut.
Verdeckter Rassismus
Die Geschichte spielt an einem Wochenende auf dem Campus. Die Clique trifft sich am See, um gemeinsam Spaß zu haben. Wallace ist nicht so richtig bei der Sache, weil er gerade entdeckt hat, dass seine mühsam gezüchteten Nematoden mit einem Pilz kontaminiert sind. Etwas was eigentlich ohne äußere Einwirkung nicht erklärbar ist. Bei dem Treffen am See versucht er sich von seinen Sorgen abzulenken. Im Kreis seiner Mitstudierenden stößt er jedoch immer wieder auf Verhaltensweisen, die ihn spüren lassen, dass er nicht wirklich dazu gehört. Sehr subtil bekommen Äußerungen einen rassistischen Beigeschmack, die von den Freunden leicht dahin gesagt sind. Es zeigt sich, wie fragil die äußerlich weltoffene und liberale Gesinnung der Freunde ist. So hält ihm ein Mitstudent bei seinen Zweifeln am Studium vor, dass er dankbar sein sollte als einziger Schwarzer diese Möglichkeit überhaupt zu haben.
Aber auch Wallace stößt seine Freunde mit seinen Verhaltensweisen vor den Kopf. Oft verhält er sich, vollkommen auf sich selbst konzentriert, gegenüber anderen wenig emphatisch.
Zweifel
Im Laufe des Wochenendes beginnt Wallace eine Affäre mit Miller, der sich – obwohl er immer wieder betont hetero zu sein – zu ihm hingezogen fühlt. In einem Moment des intimen Miteinanders gestehen sich Wallace und Miller ihre traumatischen Erfahrungen.
Wallace wird akzeptiert in der Gruppe, aber stellt ihn diese Akzeptanz schon mit seinen weißen Freunden auf die gleiche Stufe? Dies scheint eher noch in weiter Ferne zu liegen. Und so ist sich Wallace am Ende unsicher.
Zu bleiben wäre so einfach, es würde keinerlei Anstrengung erfordern. Er müsste nur den Kopf senken wie zum Gebet und es über sich ergehen lassen.
….
Aber wenn er das Studium nicht abbricht und bleibt, wird er sich damit abfinden müssen, niemals nahtlos in seine Umgebung zu passen.
…Hierbleiben und leiden oder hinausgehen und ertrinken, denkt er.
Wallace ist geprägt sowohl durch seine Kindheit und Jugend als „Schwarzer“ in Alabama, seine familiäre Situation, aber auch durch generationsübergreifende Nachwirkungen der Vergangenheit. Taylor gelingt es mit Wallace gleichwohl einen ambivalenten Charakter zu entwickeln. In diesem von mir vorgestellten dritten Roman werden die Spuren von rassistischer Diskriminierung bis in die aktuelle Gegenwart herausgestellt. Mich hat das Buch in diesem Sinne sehr beeindruckt, auch wenn ich mich in die Zeit und in die Protagonisten nicht so recht einfühlen konnte. Dies mag einfach auch am Altersunterschied liegen.
Brendon Taylor kommt aus Alabama, ist schwul, hat Biochemie studiert und das Studium vorzeitig beendet. In dem Roman verarbeitet er auch zum Teil seine eigene Geschichte.
Anmerkung Alabama
Bis auf „Forrest Gump“ von Winston Groom habe ich zu Alabama nur Bücher gefunden, die sich mit den Nachwirkungen der Sklaverei – ein wichtiges Thema sicherlich in allen Südstaaten – beschäftigen. Ich habe dadurch einen guten Einblick in die vielschichtige Problematik von Rassismus bekommen.
Mich würde aber interessieren, hat jemand noch zu Alabama einen Literaturtipp mit einem anderen Schwerpunktthema? Schickt mir gerne eure Hinweise: post@bremerfreizeit.de